Samstag, 26. Oktober 2013

#vegan, vegetarisch, omnivore muss ich mich jetzt wirklich entscheiden?

Fleisch & Tierische Produkte essen oder nicht essen .. Ein Thema was mich schon lange beschäftigt und auch irgendwie nicht loslässt.
Immer öfter liest man "vegane /vegetarische Rezepte, Vegan Essen" und ich hatte in letzter Zeit das Gefühl, das Ganze weitete sich in so eine Art Trend aus, in dem man ganz klar Stellung beziehen muss. Ich habe regelrecht das Gefühl für manche wird diese Thematik zu einer Art Religionsersatz und diejenigen, die nicht der selben Religion sprich dem Veganen Lebensstil beiwohnen, werden schlichtweg ausgeschlossen.

Es ist ein schwieriges Thema und ich muss sagen ich Ernähre mich zu 90 % vegetarisch und habe in letzter Zeit auch angefangen Milch soweit es denn möglich ist durch Pflanzenmilch zu ersetzten und auch sonst darauf zu achten, meinen Konsum von tierischen Produkten fast komplett einzuschränken. Ich würde es mir auch nicht rausnehmen mich als Vegetarier zu bezeichnen, was die Sache im Sozialen Kontext fast noch schwieriger macht als wenn ich einfach sagen würde. " Nein Danke! Ich möchte davon nichts ich bin Vegetarierin"
 Wenn ich tierische Produkte allerdings ablehne, ohne den erklärenden Zusatz dazu zu bringen, werde ich immer blöd angeguckt und muss mich seltsamen Fragen aussetzten "warum ich denn dann keine Vegetarierin bin??" und das "normale Milch doch viel besser schmeckt" und "wenn ich das eh nicht so streng sehe dann kann ich dochmal probieren ..." und und und ...
 Wenn ich sowas einem Vegetarier sage, habe ich auch direkt wieder eine Diskussion an der Backe:
"Wieso denn nur zu 90 %? Also wenn dann musst du schon ganz verzichten..." Aber deshalb sage ich ja auch ich bin keine Vegetarierin ich esse nur einfach fast kein Fleisch.

Wie mans macht so macht man es scheinbar falsch. Veganismus ist eine große Bewegung geworden, eine Bewegung zu einem Lebensgefühl was ich sehr schön finde und auch unterstütze, allerding kann ich mich einfach nicht komplett für diese Lebensrichtung entscheiden, da es für mich Ausnahmen gibt die mir somit nicht erlauben mir den Titel "Veggie" anzueignen.

Meine 10% die mich also davon trennen mich einfach dazu zuzählen und nicht in dieser komischen "zwischen den Stühlen Ebene" zu hängen in der ich mich momentan befinde, sind meiner Meinung nach vollkommen vertretbar. Dazu muss ich sagen, dass mein Vater Jäger ist ( hierrüber könnte man jetzt auch wieder stundenlang diskutieren -.- ) Nunja, wenn ich also Fleisch esse, dann kann ich es im Jahr an einer Hand abzählen. Und wenn ich dann welches esse, dann ist es von meinem Vater selbst geschossen. Dies hat für mich nichts zu tun mit dem, was man abgepackt für ein paar Euro bei Aldi in der Tiefkühltruhe holen kann.

Allerdings sollte ich auch erwähnen, dass ich einfach nicht die Fleischesserin bin. Ich gehöre einfach zu den Menschen, die es einfach nicht mögen und die auch den Geschmack von Fleisch in einer vegetarischen Lebensweise ohne Probleme verzichten können.

Wenn ich diesen Aspekt dann nennen dann heißt es immer "achsooo du magst es einfach nicht".
Und Zack!! stecke ich schon in der nächsten Schublade. Und zwar der "mäkelige esserin" Schublade.
Super! Da wollte ich jetzt eigentlich auch nicht reingehören.

 Kann man nicht einfach in seinem Alltag versuchen auf Fleisch und tierische Produkte zu verzichten ohne sich in irgendeiner Form outen zu müssen? Muss ich mich immer dafür rechtfertigen, wenn ich versuche gesund und in einer meiner Meinung nach vertretbaren Lebensform zu leben ohne direkt zu der "Hardcore" Fraktion zu gehören die selbst beim Essig am Tisch losbrüllen das er nicht Vegan sei.

Ich möchte wenn ich zum Caffe verabredet bin und es halt dort dann mal keine Sojamilch gibt nicht auch meine Koffeindosis verzichten, auch wenn ich sonst versuche normale Milch zu meiden. Ich denke selbst diese Bewusstmachung ist doch schon ein Schritt in die richtige Richtung.

Ich möchte einfach nicht jedesmal diskutieren ob ich Vegetarierin bin oder nicht und wieso ich denn dann kein Fleisch essen und warum ich dann nicht einfach komplett Vegan lebe. Ich muss mich nicht zu irgendwas zählen um bewusster zu Leben und um auf bestimmte Dinge zu verzichten. Ich denke auch nicht, dass das ganze irgendeine Art von Rechtfertigung oder Diskusion nötig hat. Schließlich müssen Leute die ihren Kaffe lieber mit Zucker trinken sich auch nicht Rechtfertigen wieso sie ihn nicht schwarz trinken und ich glaube wenn mehr Leute anfangen ein paar Lebensgewohnheiten umzustellen ist das auch schonmal ein sinnvoller Anfang ...



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